Die für den TV- und Hörfunkempfang wichtigen Satelliten umkreisen die Erde parallel zum Äquator in 35.800 km Höhe (geostationäre Umlaufbahn). In dieser Höhe ist die Orbitalgeschwindigkeit deckungsgleich mit der Rotationsgeschwindigkeit der Erde. Für einen Betrachter auf der Erde scheint deshalb ein Satellit auf dieser Umlaufbahn am Himmel stillzustehen, also ortsfest zu sein.
Aufgrund dieses Phänomens kann auf der Erde eine Satellitenschüssel auf diese beständige Position am Himmel ausgerichtet werden. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Orbitalpositionen der geostationären Satelliten in Gradzahlen östlicher und westlicher Breite angegeben werden, z. B. 19,2° Ost oder 12,5° West (bezogen auf den Greenwich-Meridian, der zugleich der Nullmeridian ist). Ein Meridian (Längengrad) verläuft in Nord-Süd-Richtung von Pol zu Pol und steht senkrecht auf dem Äquator. Eine Orbitalposition von 19,2° Ost heißt also, dass vom Nullmeridian ein Winkel von 19,2° nach Osten zu schlagen ist und dort im Schnittpunkt mit dem Äquator der Punkt liegt, an dem der Satellit über dem Äquator "steht".
Für die Ausrichtung einer Satellitenschüssel sind demnach zwei Einstellungen notwendig: Eine Schwenkung horizontal (links-rechts) für den Azimutwinkel und eine Schwenkung vertikal (unten-oben) für den Elevationswinkel. Der Azimut wird als Winkel angegeben, der von Nord über Ost zur Einfallsrichtung des Satellitensignals führt. So beträgt z. B. bei Göttingen der Azimut für ASTRA 19,2° Ost rund 168°. Die Elevation (d. h. der Höhenwinkel) liegt hier bei rund 30°.
Winkel für die horizontale Ausrichtung Ihrer Satellitenschüssel, Bewegungsrichtung nach links oder rechts.
Winkel für die vertikale Ausrichtung Ihrer Satellitenschüssel, Bewegungsrichtung nach oben oder unten.
Parabolschüsseln für den Satellitenempfang können in der Nähe des Hauses (z. B. im Garten) aufgestellt werden. Eine Installation auf dem Hausdach ist nicht zwingend notwendig.
Selbst wenn die Parabolantenne nicht im Garten platziert werden kann, weil dort die freie Sicht auf den (gewünschten) Satelliten fehlt, kann die Parabolschüssel unter Verwendung einer Wandhalterung auch an der Haus- oder Garagenwand befestigt werden.
Im Vergleich zur Dachinstallation hat die Boden- bzw. Wandinstallation unbestrittene Vorteile. Zum einen kann die Antenne auf diese Weise wesentlich einfacher angebracht werden, zum anderen ist die Parabolschüssel leichter zugänglich.
Die untenstehende Grafik zum Elevationswinkel verdeutlicht die hervorragende Position der in puncto Satelliten-TV-Direktempfang für die Bundesrepublik ausschlaggebenden Hauptsatelliten ASTRA und EUTELSAT.
Die Orbitpositionen dieser Satelliten bieten für den ungestörten Empfang in der Bundesrepublik Deutschland supergünstige Elevationswinkel.
Innerhalb Deutschlands liegt der Elevationswinkel für ASTRA auf der Position 19,2° Ost bei ca. 28° (im Norden) und bei ca. 35° (im Süden). Meist reichen also schon wenige Meter Abstand zu einem Hindernis, um freie Sicht auf diesen Satelliten zu haben.